Dass
wir noch nicht eher daran gedacht haben: Engel! Aber daran glaubt doch
niemand mehr, außer vielleicht der eine oder andere verirrte betagte
Gläubige. Dachten Sie.
Zitat aus dem Wall Street Journal (1992): "In verschiedenen amerikanischen
Bevölkerungsgruppen erfährt nicht nur der Glaube an die Existenz
von Engeln eine Wiederbelebung, es nimmt auch die Zahl derer zu, die behaupten,
mit solchen Wesen in Kontakt zu stehen. Seminare und Vorträge und
eine spürbare Zunahme von Publikationen über Kontakte mit Engeln
deuten darauf hin, dass immer mehr von der Anwesenheit von Engeln im täglichen
Leben ausgehen.
Schilderungen von derartigen Begegnungen weisen auf gemeinsame Elemente
wie: Sie sind körperlos, geschlechtslos, höchst intelligent,
können in Gedankenschnelle den Ort wechseln, sie sind voller Wärme
und Freude, bevorzugen Kooperation an Stelle von Konkurrenz und sagen
sehr häufig das Gleiche, nämlich: Hab keine Angst."
Alles Sonderlinge, die solche Dinge glauben? Vielleicht, dann aber sind
sie bemerkenswert zahlreich. Das Wochenblatt Time zählte selbst so
viele, dass es eine Titelgeschichte daraus machte. "Eine Revolution
des Geistes" schrieb Time in dem Artikel mit dem Titel "Die
neue Zeit der Engel."
Zitat: "69 Prozent der Amerikaner glauben an die Existenz von Engeln.
Was, um Himmelswillen, geht da bloß vor sich? Autorin Nancy Gibbs
fragt in dem Artikel nach nach dem Wesen von Engeln und ihrer Rolle in
der Schöpfung. "Den Überlieferungen zufolge lüften
Engel für kurze Zeit den Schleier zum geistigen Reich, wie kurz das
auch immer sein mag. Auf diese Weise einen flüchtigen Blick in ein
größeres Universum gewährend, stellen sie die allgemein
akzeptierten Prioritäten und die etablierte Ordnung in Frage."
Ihrer Ansicht nach verstehen 55 Prozent der erwachsenen Amerikaner Engel
als Wesen höheren geistigen Ranges, die von Gott mit besonderen Fähigkeiten
ausgestattet wurden, um auf Erden als seine Gesandten aufzutreten. Das
ist also nicht Neues unter der Sonne, denn "Engel" kommt von
dem griechischen Wort angelos: "Bote", "Botschafter".
Time berichtet von einer Frau, die erzählt, wie Ihr an Leukämie
erkrankter Mann auf seinem Sterbebett unangekündigten Besuch von
einem Fremden erhielt. Danach wirkte der totkranke Mann, so die Frau,
"erquickt", und sein Gesicht strahlte". Womöglich
für immer geheilt, oder? Nein, das nicht. Er starb zwei Tage später,
aber, wie seine Frau angab, außergewöhnlich ruhig und friedlich.
Der Artikel schließt mit den Worten: "Wer von sich behauptet,
selbst Kontakt mit einem Engel gehabt zu haben, benötigt keine Beweise;
wer der Meinung ist, dass Engel schlichtweg nicht existieren, für
den gibt es keine Beweise. Und wer zweifelt, wird häufig von dem
Verlangen beschlichen, überzeugt werden zu wollen. Wenn der Himmel
bereit ist, für uns zu singen, ist es doch wohl nicht zuviel verlangt,
dass wir bereit sind, zuzuhören."
Auch die New York Times beschäftigte sich Ende 1994 in einem Kommentar
mit dem auflebenden Interesse für Engel. "Es hat sich gezeigt,
dass viele Menschen glauben, der mysteriöse Fremde, der im Moment
ihrer Not zu ihnen gekommen war, um sie zu retten, sei kein Beschützer
irdischer Art gewesen. Wir sind nicht in der Lage, eine eindeutige Antwort
darauf zu geben. Wir können aber Vermutungen anstellen.
In einer Zeit voller Spannungen und Spaltungen, wo die Menschen mutwillig
auf Grund ihrer Verschiedenartigkeit neidergemetzelt werden, sind Engel
Harmonie bringende Wohltäter, allgemein bekannt im Christentum, Judentum,
Islam und Zoroastrismus. Im Buddhismus erfüllen Boddhisattvas die
gleiche Rolle wie Avatare im Hinduismus. Sie sind universelle Vorbilder
für Gnade und Unschuld, ein süßes Gegengift für das
viele Elend, das unsere heutige Kultur kennzeichnet."
Gut, aber das ist Amerika. In Europa, das so stolz ist auf seine Rationalität,
neigt man wohl weniger dazu, solche Geschichten für bare Münze
zu nehmen. Schließlich sind die Kirchen ja nicht umsonst leerer
geworden, oder? Am 19. Dezember brachte ITV Carlton in England eine Fernsehdokumentation
zum Thema Engel.
Demnach werden jetzt, am Ende des 20. Jahrhunderts, mehr Engel gesichtet
als je zuvor. Es gibt sogar "Engelzeitungen", und manche Buchhandlungen
haben extra einige Regale für Engelliteratur vorgesehen.
Ich fasse den Inhalt der Sendung kurz zusammen: Die meisten großen
Religionen anerkennen die Existenz himmlischer Wesen und beschreiben ihre
Funktionen in unterschiedlicher Weise. Von den "gefiederten"
oder "geflügelten" Menschen bei den amerikanischen Indianern
bis zu Cherubim und Seraphim, den Engeln und Erzengeln der christlichen
Kirche.
Der früheste uns bekannte Hinweis auf die Existenz von Engeln ist
mehr als 10.000 Jahre alt. Eine Parapsychologe umschrieb Engel in der
Sendung als "eine Art Halluzination" die aus der eigenen Kultur
und Glaubensüberzeugung der Menschen herrührt. In der Sendung
wurden zehn Begegnungen mit Engeln nachgestellt.
Jede Begegnung wurde von demjenigen beschrieben (manchmal waren es auch
mehrere), dem der Engel angeblich erschienen war. So erzählte Elisabeth
Hortin (85) aus dem englischen Plymouth die folgende Geschichte: Da ihre
Haushaltshilfe verhindert war, musste sie an diesem Tag selbst zum Einkaufen
in den Supermarkt gehen.
Während sie die Ware aus dem Einkaufswagen in ihr kleines Wägelchen
umpackte, merkte sie, dass eine "alte Dame" neben ihr stand,
die, so nah sie an, auf den leeren Einkaufswagen wartete. Die alte Dame
aber sagte, sie sei gekommen um sie nach Hause zu bringen. Frau Hortin
war heilfroh über die angebotene Hilfe und ließ ihre Helferin
sogar auf das Wägelchen mit den eingekauften Waren aufpassen, während
sie selbst zum Zeitungskiosk ging.
Als sie zurückkam, hörte sie in ihrem Kopf ganz deutlich die
Worte: "Er wird seine Engel senden, damit sie euch dienen" und
einen Augenblick lang sah sie ihre Helferin sich in einen großen,
strahlenden Engel verwandeln. Die kleine alte Dame führte sie zum
Parkplatz , wo ein älterer "viktorianisch aussehender"
Herr auf sie wartete.
Der lud die eingekauften Sachen ins Auto und fuhr sie zu der Wohnung von
Frau Hortin, allerdings ohne zuvor nach dem Weg zu fragen. Er trug ihre
Einkaufstaschen direkt in die Küche. Als sie sich umwandte, um ihren
Helfern zu danken, waren diese nirgends mehr zu sehen. Frau Hortin ist
davon überzeugt dass Gott ihr einen Engel geschickt hatte, als sie
seine Hilfe wirklich brauchte.
Eine gewisse Ellie Baker erzählte, wie sie ihren sterbenskranken
Mann, der in Deutschland in einem Krankenhaus lag, besuchte. Sie bekam
eine Dame als Dolmetscherin zugeteilt, die "vom Scheitel bis zur
Sohle in schwarzes Leder gekleidet war und die drei Tage und drie Nächte
mit ihr vor dem Zimmer ihres Mannes Wache hielt.
Trotz Ellies unaufhörlichen Betens und Meditierens wollte sich der
Zustand ihres Mannes nicht bessern. Nachdem sie jedoch eine ganze Stunde
lang Engel um Hilfe angerufen hatte, schaute sie auf und sah einen mehr
als drei Meter großen goldenen Engel am Fußende des Bettes
stehen.
Daraufhin öffnete ihr Mann die Augen und sprach mit ihr. Sie war
davon so berührt, dass sie das Zimmer mit Tränen in den Augen
verlassen musste. Vor dem Krankenzimmer saß ihre Dolmetscherin und
spielte gerade auf einer Harfe. Ihr Mann wurde schließlich wieder
gesund, und wie die Ärzte meinten, "auf wunderliche Weise".
Auch die englische Daily Mail veröffentlichte einen Berichte über
Engel. Zusammengefasst hört sich die Geschichte wie folgt an: Zwei
Nonnen hatten auf einer abgelegenen Landstraße im US-Bundesstaat
Iowa eine Reifenpanne. Weil sie außerstande waren, den Reifen selbst
zu wechseln, setzten sie sich wieder ins Auto in der Hoffnung auf Hilfe.
Innerhalb von wenigen Sekunden erschienen drei junge Männer und boten
ihre Hilfe an. Die Retter waren "gut aussehend, höflich und
heiter. Sie hatten blondes Haar, blaue Augen und trugen weiße Anzüge".
Einer der Männer legte sich der Länge nach auf die Straße,
um den Wagenheber anzusetzen. Sogleich wurde er von den Schwestern gerügt,
dass der seinen makellosen weißen Anzug schmutzig mache.
Doch er kümmerte sich nicht darum, und als er wieder auf den Füssen
stand, wies sein Anzug nicht den geringsten Flecken auf, obwohl die Straße
nach einem Regentag schmutzig und aufgeweicht war. Der Reifen war schnell
gewechselt. Die Männer versicherten den Schwestern, dass sie jetzt
keine Probleme mehr haben würden und fuhren davon.
Wie sie jedoch die Straße hinunter fuhren, so die Geschichte, begann
ihr Auto hell zu glitzern, bis der Wagen "beinahe transparent war,
um dann mit einem letzten strahlenden Aufflackern, ganz zu verschwinden".
Die Schwestern sind überzeugt, dass es "Engel" waren, die
Ihnen da geholfen hatten.
Der Daily Mail zufolge sind in den Vereinigten Staaten Dutzende Fälle
registriert, wo Reisenden, die mit einer Reifenpanne liegen geblieben
waren, "Engel" zu Hilfe eilten. Und stets sind diese "Engel"
jung, fröhlich und ausgelassen, werden aber still und ernst, sobald
sie damit anfangen, den Reifen zu wechseln. Wenn ihre Mission beendet
ist, lösen sich ihre Fahrzeuge unter zauberartigem Glitzern auf.
"Ich fuhr zum Einkaufen nach Rockhampton" schrieb am 14. März
1992 ein Kevin Arnett aus Australien in New Idea. "Als ich das Auto
am Supermarkt parkte, fragte mich ein Mann, der links neben mir stand,
ob ich wüsste, dass eine große Beule in einer der Reifeninnenseiten
sei. Er hätte es bemerkt, als er hinter mir hergefahren war.
Es war nichts zu sehen, aber er riet mir, die Sache nachschauen zu lassen.
Ich wollte seinen Rat gleich beherzigen, drehte mich für einen Abschiedsgruß
noch einmal um, doch war er nirgends mehr zu entdecken. In die Lücke,
in der er gestanden hatte, fuhr soeben eine Frau. Ich fragte sie, ob sie
nicht einen Mann im Auto an dieser Stelle gesehen habe, denn nicht einmal
den Motor hatte ich starten gehört.
Sie hatte niemanden gesehen. Nach dem Einkauf ging ich in die Werkstatt
und erzählt dort, was geschehen war. Sie wollten nicht glauben, dass
jemand in der Lage sein konnte, eine Beule an der Innenseite des Reifens
zu bemerken, während er hinter mir fuhr. Aber zu ihrem großen
Erstaunen war die Beule tatsächlich dort. Und der Mann? War er nur
eine dieser seltsamen Erscheinungen gewesen oder gab es ihn wirklich?
Oder war er mein Schutzengel?" fragte sich Kevin Arnett.
...
Zum
Beispiel die Passage in Time über eine Frau, die an Krebs erkrankt
war und zur Operation ins Krankenhaus sollte. Drei Tage vorher erhielt
sie Besuch von einem großen, dunklen Fremden mit tiefblauen Augen.
Er sagte: "Ich bin Thomas, ich bin von Gott gesandt." Er hob
seine rechte Hand, und eine unglaubliche Wärme und ein starkes weißes
Licht strömten von ihr aus. Die Frau war davon überzeugt, dass
sie von ihrer Krankheit geheilt worden war, was tatsächlich stimmte.
Ihr Arzt soll zugegeben haben, auf diese Weise Zeuge eines medizinischen
Wunders' geworden zu sein.
...
Die
Zeitung Le Matin von Sonntag dem 18. April 1993. Der Reporter Philippe
Dubath benötigt zwei Seiten für eine ganze Serie seltsamer Geschichten.
"...Wir haben das Jahr 1981. Vier junge Leute, die sich gut kennen,
reisen häufig in eine benachbarte Stadt im Süden Frankreichs.
Um halb eines in der Nacht entschließen sie sich, nach Montpellier
zurückzufahren. Vorne im Wagen sitzen die beiden jungen Männer,
hinten die beiden Mädchen.
Als sie Palavas hinter sich lassen, sehen sie eine Anhalterin. Sie scheint
um die fünfzig zu sein, trägt eine weiße Regenjacke und
hat einen weißen Schal um den Kopf geschlungen. Als der Fahrer anhält,
steigt die Frau mit einem Lächeln und ohne ein Wort zu verlieren
ein und setzt sich auf den Rücksitz.
Als sie nur wenig später in eine gefährliche Kurve fahren, ruft
sie: Paß auf! Die Kurve! Der Fahrer drosselt die Geschwindigkeit;
auf den Schrei der beiden Mädchen drehen er und sein Beifahrer sich
um. Die Anhalterin war verschwunden."
"Die Silhouette des Mannes vor dem Hintergrund eines riesigen Lichtkegels
... Mir erschien eine Person in weißem Gewand von ungefähr
vierzig Jahren mit einer sehr tiefen, freundlichen Stimme." So beschrieb
Johan Botha, Oberstleutnant im Dienste der südafrikanischen Polizei
und Kirchenältester der niederländischen Reformierten Kirche,
ein Erlebnis, das er im März 1994 gehabt hatte.
Der Mann im weißen Gewand soll ihn gebeten haben, ganz Südafrika
zum Gebet aufzurufen. Der Presseagentur Reuter zufolge schlossen sich
mehrere hundert Landesgenossen der von Botha organisierten Gebetsversammlung
an.
...
In
der ganzen Welt tauchen Berichte auf, dass Menschen einen geheimnisvollen
Anhalter in ihrem Auto mitgenommen haben, der ihnen von der bevorstehenden
Wiederkehr Christi erzählt habe und daraufhin ins Nichts verschwunden
sei. Einfach so, mir nichts, dir nichts weg aus dem fahrenden Auto, heißt
es bei allen Zeugen. Jener Anhalter soll angeblich stets in Weiß
gekleidet gewesen sein.
Eine Zeitung aus Neuseeland, die Christian Challenge Weekly, erhielt 1990
innerhalb eines Monats mehr als zehn solcher Berichte. "Engel"
meinten die völlig überraschten Autofahrer.
In der christlichen Gemeinde in Neuseeland strotzt es geradezu von Berichten
über den mysteriösen Anhalter: "Der Kerl, den die Leute
mitnehmen, sagt so etwas wie: Wisst Ihr schon, dass der Herr zurückkommt?,
und das ist das einzige, was er sagt" schrieb der Journalist Brian
Finn.
"Danach verschwindet er aus dem fahrenden Auto." Er erschien
auf verschiedenen Hauptstraßen und jedes Mal jungen Ehepaaren, allesamt
Christen. Einige von ihnen sagten, dass der Mann "leuchtend weiße
Kleidung" getragen habe, wenn gleich niemand so richtig imstande
war, sein Äußeres genau zu beschreiben.
Die neuseeländische Zeitung New Truth widmete dem Anhalter zwei Artikel,
auch im Zusammenhang mit anderen "Wundern", die wie man meinte,
womöglich auf die Anwesenheit Christi in der Welt hinwiesen.
Das Phänomen beschränkte sich nicht allein auf Neuseeland. 1991
nahmen zwei Frauen in Dallas, USA, einen Anhalter mit, der ihnen erzählte,
dass Christus in der Welt sei, woraufhin er vom Rücksitz des Wagens
verschwand. Während einer Gesprächssendung lokalen Radiosenders
riefen sieben Leute an, die dies ebenfalls erlebt hatten. Niederländische
und australische Zeitungen veröffentlichten ähnliche Berichte.
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